Ingo Zacharias

Freiheit des Jetzt

Vom Gedanken-Ich zur Präsenz-Identität

Schlagwort: Identifikation

Emotionsgedanken befreien: Die Praxis des absichtlichen Denkens

„Die Person und all ihr Suchen, ihr ganzes Leiden, all ihre Probleme, das alles ist nur ein dickes Bündel Gedanken, das in der immer gegenwärtigen Lebendigkeit erscheint.“                    – Jeff Foster

In den letzten beiden Blogbeiträgen ging es um die Erforschung des Gedanken-Ichs. Ajahn Sumedho beschreibt in „Vertraue in das Gewahrsein“, wie er durch absichtliches Denken erkannte, dass nicht die Persönlichkeit, sondern nur das Gewahrsein eine verlässliche Zuflucht ist. In „Entdecke das Sein jenseits des Gedanken-Ichs“ schildere ich einen eigenen Weg der Selbsterforschung, mit dem es mir nach vielen Jahren spiritueller Praxis gelang, die leidvolle Identifikation mit den Gedanken zu lösen.

Mit der Frage: „Was bleibt von mir, wenn dieser Gedanke endet?“ und dem darauf folgenden Erleben des einfachen (Gewahr)Seins jenseits des Gedanken-Ichs wurde deutlich, dass meine tiefste Identität tatsächlich etwas Größeres, Umfassenderes ist als die Gedanken, die „mich“ scheinbar definieren und deren Besitzer „Ich“ scheinbar bin.

In diesem Beitrag möchte ich ergänzend dazu eine selbst entwickelte Form des absichtlichen Denkens darstellen. Sie ist ein hilfreiches Mittel, um bei Gedanken, die von starken Emotionen begleitet werden, Abstand zu gewinnen und wieder das einfache Sein wahrzunehmen.

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Entdecke das Sein jenseits des Gedanken-Ichs

„Für mich selbst bin ich weder wahrnehmbar noch vorstellbar. Da ist nichts, auf das ich zeigen und zu dem ich sagen kann: ‚Das bin ich’. Du identifizierst dich so leicht mit allem. Ich finde das unmöglich. Das Gefühl ‘Ich bin nicht dieses oder jenes, noch ist irgendetwas meins’ ist so stark in mir, dass sobald ein Ding oder ein Gedanke erscheint, sofort das Empfinden entsteht ‘Das bin ich nicht’.“ – Nisargadatta Maharaj

„Ich bin einfach das, was in diesem Augenblick geschieht. Dort liegt meine wahre Identität – im Hier und Jetzt, nicht in der zeitgebundenen Geschichte über mich.“ – Jeff Foster

Mehr und mehr suchen Menschen nach Zufriedenheit, Gelassenheit und Glück, indem sie sich bewusst ihrem Körper und ihrem Geist zuwenden. Dazu machen sie Yoga, praktizieren Achtsamkeit, meditieren, verbringen Zeit in der Natur oder nutzen psychologische Ansätze. Direkt oder indirekt geht es dabei immer auch um die Arbeit an eigenen belastenden Gedanken.

All das sind gute Methoden, um die oft enge Gedankenwelt zu erweitern und mehr Gelassenheit und Selbstzentriertheit zu finden. Jedoch bleibt die Überzeugung, dass es sich bei den Gedanken um „meine“ Gedanken handelt und in ihnen ein reales „Ich“ beschrieben wird, für die meisten eine nicht hinterfragte Realität. Die grundlegende Identifikation mit dem Gedanken-Ich bleibt unangetastet.

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Osho: Was bedeutet Identifikation?

Es geht dich überhaupt nichts an – wenn Gier geschieht, lass sie vorbeiziehen, wenn Wut geschieht, lass sie vorbeiziehen. Wer bist du schon, dich da einzumischen? Warum bist du so sehr mit deinem Verstand identifiziert? Warum fängst du an zu denken, ‚Ich bin gierig … Ich bin wütend‘? Es ist nur ein Gedanke an Wut, der vorbeizieht. Lass ihn vorbeiziehen; du schaust einfach nur zu.

Es gibt eine alte Geschichte: Ein Mann, der für eine Weile seine Stadt verlassen hatte, kommt zurück und stellt fest, dass sein Haus brennt. Es war eines der schönsten Häuser der Stadt, und der Mann liebte es. Viele Leute waren bereit gewesen, für das Haus den doppelten Preis zu zahlen, aber er hatte es nie zu irgendeinem Preis verkaufen wollen, und jetzt verbrannte es gerade vor seinen Augen. Und Tausende von Leuten haben sich versammelt, aber man kann nichts machen.

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